Papier ist naturgemäß der wichtigste (und teuerste) Faktor beim Druck. Während sich Informationen auch über Bildschirme und Displays verbreiten lassen, bietet Papier zwei zusätzliche Eigenschaften: Optik und Haptik. Von Lesern als angenehm empfundenes Papier sollte also nicht nur gut aussehen, es muss sich auch gut anfühlen. Unter den sehr vielen angebotenen Druckpapieren beschreiben wir hier kurz diejenigen, die am häufigsten eingesetzt werden.

Bilderdruckpapier

Das Bilderdruckpapier gehört zur großen Gruppe der gestrichenen Papiere mit speziell behandelter Oberfläche („Strich“). Es eignet sich – wie der Name schon andeutet – besonders für den Druck von Bildern. Durch den sehr geringen Anteil an Holzfasern ist es wenig saugfähig, die aufgetragene Druckfarbe verläuft somit kaum an den Kanten. Da der Druck von Halbtönen durch Aufrastern erfolgt (winzige Punkte, Ellipsen und Rechtecke in den Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, die neben und übereinander gedruckt werden), eignet sich Bilderdruckpapier für alle Drucksachen, auf denen „scharfe“ Bilder und Schriften erscheinen sollen. Angeboten wird Bilderdruckpapier in Grammaturen zwischen 70 und 400 g/m2 und matter, seidenmatter oder glänzender Oberfläche.

Bilderdruckpapier fast holzfrei

Enthält Bilderdruckpapier mehr als fünf Prozent an Holzfasern, spricht man von holzhaltigem Papier. Fast holzfreies Papier ist in der Regel kaum von holzfreiem zu unterscheiden, im Einkauf aber deutlich günstiger.

LWC-Papier

LWC steht für Light Weight Coated, dieses holzhaltige Papier ist also besonders leicht (Grammaturen von 39 bis 80 g/m2) und beidseitig gestrichen. Durch das geringe Gewicht, den hohen Weißgrad und die leichte Bedruckbarkeit eignet sich LWC-Papier vor allem für den Druck hoher Auflagen und großen Seitenumfängen, beispielsweise für Zeitschriften, Kataloge und Prospekte im Rollenoffsetdruck.

SC-A-Papier

Neben LWC-Papieren wird für die Druckproduktion von Zeitungsbeilagen und Prospekten im Rollenoffset auch SC-A-Papier eingesetzt. Es ist zwar ebenfalls holzhaltig, aber ungestrichen. Seine dennoch überzeugende, mit Bilderdruckpapier vergleichbare Oberflächengüte wird beim SC-A-Papier durch eine besondere Kalandrierung erreicht (SC = „super-calandered“). Unter Kalander versteht man ein System aus mehreren polierten Walzen, die bei der Papierherstellung für Glätte, Glanz und Dickenreduzierung des zugeführten Rohpapiers sorgen. Außer SC-A- ist auch SC-B-Papier mit etwas geringerer Qualität im Handel. Die bestmögliche Sorte heißt SC-A-Plus.

Offsetpapier

Zweifellos gehört Offsetpapier zu jenen Papiersorten, mit denen wir es am häufigsten zu tun haben. Es findet sich zum Beispiel blanko in den Vorratsbehältern von Laser- und Tintenstrahldruckern oder mit Firmenangaben bedruckt als Briefpapier in der Schreibtischschublade. Offsetpapier kann holzfrei oder holzhaltig, gestrichen oder ungestrichen sein.

Zum Thema Offsetdruck: Er gehört heute zu den bedeutendsten Druckverfahren, da trotz hoher Druckgeschwindigkeit eine Top-Qualität erreicht wird. Offsetpapier muss allerdings eine ausreichende Rupffestigkeit aufweisen, da beim Offsetverfahren die Lösungsmittel der Druckfarbe in das Papier eindringen, wodurch sich die Klebkraft der Farbe erhöht. Eingesetzt wird Offsetpapier sowohl im Buch-, Zeitungs-, Akzidenz- und Verpackungsdruck als auch im hochwertigen Kunstdruck. Die unterschiedlichen Qualitäten des Papiers definieren dabei den geeigneten Einsatzbereich.

Recyclingpapier

Der Begriff Recyclingpapier umfasst alle Schreib- und Druckpapiere, die ausschließlich aus 100 Prozent Altpapier hergestellt werden. Im grafischen Bereich nicht dazu gehören sämtliche Verpackungs- und Zeitungsdruckpapiere, auch wenn diese zu 100 Prozent aus Altpapier bestehen. Grafisches Recyclingpapier wird aus den mittleren bis besseren, also hellen Altpapiersorten hergestellt, sowohl den holzhaltigen als auch den holzfreien. Es lässt sich ungestrichen und für besondere Anwendungen auch gestrichen produzieren. Um eine gute Druckqualität zu gewährleisten, wird mit Deinkingverfahren (Entfernen von Farben aus dem Altpapier) sowie dem Zusatz von Füllstoffen wie Kreide der Weißgrad erhöht. Recyclingpapier findet als Schreibpapier, als Kopierpapier und in beschränktem Maße auch als Laser- und Ink-Jet-Papier Verwendung. Je nach Qualität des Papiers kann es auch im Offsetdruck eingesetzt werden, beispielsweise für Kataloge, Broschüren oder Werbedrucke mit hohem Schriftanteil.

Zeitungsdruckpapier

Zeitungsdruckpapier bezeichnet eine Sorte der ungestrichenen holzhaltigen Druckpapiere. Es ist aufgrund seines hohen Anteils an Holzstoffen nicht alterungsbeständig. Vor allem die optische Beständigkeit ist gering: Das Papier vergilbt sehr schnell unter Einfluss von UV-Strahlen. Wegen seiner schlechten Alterungsbeständigkeit wird Zeitungsdruckpapier vorwiegend für kurzlebige Produkte eingesetzt, vor allem dem Namen entsprechend für Zeitungen. Verbessertes Zeitungsdruckpapier mit einem Weißgrad bis zu 70 Prozent kommt für Werbebeilagen oder Wurfsendungen zum Einsatz.

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