Für den stabilen Zusammenhalt von Druckseiten dominieren die beiden Verfahren Klebebindung und Rückstichheftung. Hier erfahren Sie, welches Verfahren am besten zu Ihrem Druckprojekt passt.

Die Klebebindung

Sie gilt mit als die edelste Bindung von Drucksachen und ist besonders bei Katalogen und Zeitschriften populär. Bei diesem Bindeverfahren werden die Seiten in der richtigen Reihenfolge zu einem Block zusammengefasst und am Rücken verklebt.

Es gibt im Wesentlichen zwei Verfahren, abhängig vom eingesetzten Kleber: PVA und Schmelzkleber.

PVA (Polyvinylacetat) ist jedem von uns geläufig, es findet sich beispielsweise als typischer Bastelkleber in Weißleim (Holzleim) oder Klebstoff (Uhu). PVA hat eine hohe Klebekraft, benötigt aber eine relativ lange Trockenzeit.

Schmelzkleber dagegen trocknet schnell, dafür muss man bei der Haltbarkeit Abstriche machen. Schmelzkleber wird deshalb häufig bei periodischen Objekten eingesetzt, bei Zeitschriften beispielsweise. Im geschmolzenen Zustand auf den Rücken aufgetragen, erreicht Schmelzkleber seine Festigkeit beim Abkühlen.

PUR (Polyurethan) ist die teurere Variante des Schmelzklebers. Die Endfestigkeit erreicht PUR durch eine Reaktion mit der normalen Luftfeuchtigkeit (Vernetzung) und hält selbst starker mechanischer Beanspruchung stand.

Vorteile der Klebebindung

  • schnell trocknend (Schmelzkleber)
  • sehr haltbar (PUR)
  • repräsentative Optik
  • leicht zu verarbeiten

Nachteile der Klebebindung

  • erst ab einem Umfang von etwa 80 Seiten sinnvoll, abhängig von der Papiergrammatur
  • langsam trocknend (PVA)
  • nicht sehr strapazierfähig (PVA)

Die Rückstichheftung

Printmedien mit hoher Auflage und einem Seitenumfang von weniger als etwa 80 Seiten werden in der Regel mit zwei Klammern durch den Rücken geheftet (Rückstichheftung). Diese Klammern sind zwar vergleichbar mit jenen, die in jedem Büro zu finden sind; in Druckereien allerdings kommen diese Klammern von quasi endlosen Drahtspulen, installiert in riesigen Sammelheftern. Diese Hefter sammeln zunächst die separaten Druckbögen und die Umschläge, führen vollautomatisch die Rückstichheftung durch und beschneiden die restlichen drei Seiten. Moderne Sammelhefter verarbeiten mehr als 10.000 Broschüren pro Stunde.

Vorteile der Rückstichheftung

  • relativ preiswert
  • schnelle Produktion
  • sehr haltbar

Nachteile der Rückstichheftung

  • optisch nicht so hochwertig wie die Klebebindung
  • maximaler Umfang von etwa 80 Seiten, abhängig von der Papiergrammatur

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